Erst gestern wurden wir mal wieder gefragt, wieso wir eigentlich keinen Flachbildschirm haben. Wo ich doch Computermensch bin.
Nun, gerade weil ich Computermensch bin und eigentlich gar keinen Fernseher benötige. Und weil unsere Röhre ein gutes Bild macht, egal ob der Film in High Definition aufgenommen wurde oder ein 50 Jahre alter Schinken ist. Das Antialising ist einfach perfekt und benötigt dabei keinerlei Rechenleistung. Mich stört einfach die Klötzchenbildung bei den 368-Zoll-Fernsehern und mich stören auch noch so kleinste Ruckler, wie sie bei billigen Modellen auftreten, weil sie bei HD-Filmchen schnell ins Schwitzen kommen.

Ich habe aber immer das Gefühl, dass nur mir das störend auffällt. Immerhin haben sich die Flachmänner ja überall durchgesetzt und man bekommt auch nur noch Flachbildfernseher im MediaSaturn-Amazonien. Ich erkläre mir das immer mit meiner, vom Arzt bescheinigten, 125 prozentigen Sehfähigkeit. Aber neben diesen Fachausdrücken und Effekten gibt es auch ganz praktische Gründe für einen Röhrenfernseher.

So hat der Fernseher eine Glasscheibe die man bedenkenlos mit allen Reinigern bearbeiten kann. Zum Beispiel wenn erst Nele den Fernseher reinigt, wie sie es ja auch mit ihrer Küche hin und wieder tut und Levi anschließend mit seinen Händen noch einmal nachwischt. So wie er seiner Schwester immer alles nach macht. Nicht wirklich alles aber zumindest jeden Blödsinn. Und er ist dabei so niedlich, dass man ihm selten böse sein kann.

Ein weiterer Vorteil, der sich bei einer solchen Behandlung zeigt: er fällt einfach nicht um. Und man kann die 7 Fernbedienungen für die angeschlossenen Receiver, Soundsysteme und DVD-Player bequem nebeneinander ablegen. Er ist quasi komplett Kindertauglich und bietet viel Stauraum.

Die Kinder sind aber derzeit auch die einzigen Personen, welche davor sitzen. Zumindest die ersten 10 Minuten. Dann ist ihnen meist schon wieder langweilig oder der jeweils andere ist mit irgendetwas viel Interessanterem vor der Flimmerkiste vorbei gelaufen.

Wir selbst schauen eigentlich ausschließlich Filme, Krimis und Dokus aus den Mediatheken von ARD, ZDF und den anderen. Meist in der Küche auf dem Familien-Mac. Was wir wollen und wann wir wollen. Das ist total praktisch und sicherlich die Zukunft des Fernsehens. Hoffentlich.

Damit wir uns aber nicht immer durch alle Mediatheken mir ihren zum Teil furchtbaren und furchtbar unübersichtlichen Oberflächen klicken müssen, nutzen wir fast ausschließlich die kostenlose Software für den Mac namens Mediathek. Passender Name finde ich. Wobei sie genau genommen Mediatheken heißen müsste, denn sie sucht in allen öffentlich rechtlichen Mediatheken. Für Windows und Linux gibt es ein entsprechendes Pendant mit dem nicht ganz so schönen Namen MediathekView und der nicht ganz so schönen Programmoberfläche. Und der nicht mehr ganz zeitgemäßen Webseite auf einer nicht mehr ganz zeitgemäßen Hosting-Plattform… ich schweife ab. Es tut was es soll und einem geschenkten Gaul, na ihr wisst schon.

Und was ist mit 3D? Wenn ich ehrlich bin waren wir noch nie in einem 3D-Kinofilm. Ich hatte schon mehrmals den Versuch unternommen mit Kristin mal einen 3D-Film zu besuchen aber irgendwie ist es bisher noch nie dazu gekommen. Meinen ersten Versuch startete ich, als der 3D-Film schlechthin, Avatar, in die Kinos kam. Den zweiten Versuch startete ich ein Jahr später. Als die überarbeitete Version von Avatar zum zweiten Mal im Kino vermarktet wurde. Aber irgendwas war irgendwie immer wichtiger. Im Zweifel war es immer der nachzuholende Schlaf. Ich schweife schon wieder ab.

Meiner Meinung nach sieht das 3D-Fernsehzeug für zu Hause, gelinde ausgedrückt, nicht so pralle aus.

Und die Brillen sind optisch auch nicht gerade der Brüller.

Deshalb investieren wir die tausende Euro für einen guten „Flat“ lieber in unsere Kinder, damit diese nicht nur flache Unterhaltung bekommen.

Wir danken für ihre Aufmerksamkeit, hoffen Sie bleiben uns gewogen und schauen bald wieder rein,

eure hellen Herbsties